Helfen statt hassen

Sonntag, 12. Juni 2011

nachdenkliche Türken

Wenn ich mir den Blog so anschaue, überlege ich doch, ob ich da nicht eine saubere Trennung machen sollte. Eigentlich sollte er ja ausschließlich über die Türkenmafia handeln, aber da haben sich schon einige private Dinge eingeschlichen.
Ich muss mal darüber grübeln.

Ich grübele auch derzeit auch etwas über das Nicht-Miteinander von Deutschen und Türken. Mir fällt die nicht mehr nachvollziehbare Feindlichkeit der Deutschen gegen uns auf. War es früher noch etwas verpönt, über uns außer hinter vorgehaltener Nazi-Hand zu lästern, ist es heute nicht nur etabliert, sondern scheint auch noch zum guten deutschen Ton zu gehören, sich geradezu holocaustmäßig über Türken zu äußern. Da kommt so ein stotternder Fascho wie Dr. gen. Sarrazin gerade recht.

Dabei scheint es auch keinen großartigen Unterschied zwischen Skinheads, Krawattennazis der NPD oder den schwachsinnigen HaSSern von "PI-News" zu geben. Betrachte ich mir den häSSlichen Blog des Neofaschisten "Vitzliputzli", der zusammen mit seinen Volksgenossen anscheinend liebend gerne nachts mit Fackeln entlang deutscher Straßen patroullieren und von Türken bewohnte Häuser abfackeln würde, kommen mir doch erhebliche Zweifel, ob ein friedliches Zusammenleben mit den Deutschen möglich ist.

Der HaSS dieses kranken Gesindels sitzt zu tief, als dass man ihnen einfach ignorierend den Rücken kehren könnte. Sie sind wie Moskitos: lästig und ewig auf der Suche nach Blut. Ich denke nicht, dass man sie einfach unbeachtet lassen kann. Früher oder später sollte man als Türke darauf vorbereitet sein, dass sie einen hinterrücks anfallen.

Samstag, 11. Juni 2011

Typisch Deutsch

Natürlich sind Generalisierungen immer eine blöde Sache, weil sie meist auch nicht stimmen. Aber es gibt so ein paar Phänomene, die man durchaus so als "typisch Deutsch" bezeichnen könnte. Niederträchtigkeit, Feigheit, Großmäuligkeit - aber vor allem das Nörgeln sind für mich typisch deutsche Eigenschaften.

Ein Beispiel:
Vor kurzem war es bekanntlich sehr warm im kalten Deutschland. Also hatten die meisten Menschen ihre Fenster geöffnet. So auch eine Norwegerin im Haus gegenüber. An jenem Abend saß ich vor dem Rechner und recherchierte zu einem technischen Problem. Auch ich hatte die Fenster geöffnet, so dass ich sie und einen dunklen Kerl ab und zu lachen hörte. Irgendwann holte ich mir ein Getränk und sah sie beide in ihrer Küche stehen - nur noch mit Strings bekleidet. Ich dachte noch: 'Na da werden sich sicher einige Kartoffeln aufregen, wenn sie aus gerade in deren hell erleuchtete Küche schauen', ehe ich mich wieder dem Computer widmete. Wie sehr ich da Recht hatte ...

Irgendwann hörte man dann ein lautes lang anhaltendes und wiederkehrendes Stöhnen. Ich konnte nicht glauben, dass die beiden es jetzt in der hell erleuchteten Küche trieben - das taten sie auch tatsächlich nicht. Sie taten es in ihrem hell erleuchteten Schlafzimmer. Zuerst pumpte der Typ in Missionarstellung in ihr, dann auf Verlangen des Kerls im Doggy-Style. Der Life-Porno hatte trotz dieser Einfaltslosigkeit schon was.

Gerade als die Frau sich ihrem Orgasmus zu nähern schien, ertönte eine sehr laute Männerstimme, die in die Nacht hinaus brüllte: "Mach endlich das Fenster zu!"
Der Kerl pumpte sein Sperma weiterhin in die Frau, aber der war ihr Spaß offensichtlich durch das Gebrüll der Kartoffel vergangen. Mir ebenfalls.

Am nächsten Tag klebte dann ein großer Zettel an unserer Haustür, der - selbstverständlich anonym, wie es sich für Kartoffeln gehört - in großen Buchstaben auf dem PC verfasst mit großen Worten verkündete:
"Das Pärchen, daß am xx./xx. Juni um 23:48 Uhr geb..... hat sollte mal rücksicht auf alle anderen Nachbarn nehmen. (...) Man kann bei sowas auch die Fenster geschlossen halten! (...) (bla bla bla)"

Ich kann's ja schon nicht ab, wenn Kartoffeln ihre eigene Rechtschreibung nicht beherrschen, aber diese nölige, typisch deutsche hinterfotzige Anonymität und Zensur (Wenn man schon einen solch schwachsinnigen Text aufschreibt, kann man meiner Meinung nach auch das Partizip "gebumst" ausschreiben.) kotzen mich wirklich an.
Ich riss den Zettel ab und warf ihn auf der Straße in einen Mülleimer, ärgerte mich dann aber über mich selbst - es wäre besser gewesen, dieses peinliche Outing Des Deutschen für alle sichtbar hängen zu lassen.

Am nächsten Tag hing ein neuer Zettel mit gleichem Inhalt an der gleichen Stelle.
Konnte es soviel deutsche Dummheit wirklich geben?

Diesmal ließ ich den Zettel an seiner Stelle und schrieb stattdessen mit einem Stift auf eine freie Stelle sinngemäß, dass das betreffende Pärchen im Haus gegenüber wohne und dass der/die Verfasser/in des anonymen Zettels eine impotente bzw. frigide Kartoffel sei.
Als ich später wiederkam, war der Zettel tatsächlich verschwunden, und ich glaubte irrtümlich, dem sarrazinisierten deutsche Urheber sei mein Kommentar peinlich gewesen. Dass so einer dummen deutschen Kartoffel wirklich rein gar nichts peinlich ist, bewies die weitere Entwicklung:
Am nächsten Tag kam ich am Nachbarhaus vorbei und sah durch das Glas der Haustür einen Zettel hängen. Da die Gebäude der gleichen Hausverwaltung gehören, sind unsere Haustürschlüssel identisch, also ging ich hinein und sah mir den Zettel an. Und tatsächlich:
Es war exakt der gleiche Zettel, auf den ich meinen Kommentar hinterlassen hatte! Daneben hatte jemand mit einem Kuli noch geschrieben: "Ja, mich nervt das ewige Geb... auch!"

Kein Zweifel, das ist die alte Rasse des Dr. gen. Thilo Sarrazin: Wenn der Nachbar statt eines Rasens einen Gemüsegarten betreibt, wenn er eine Katze besitzt, die sich auf sein Grundstück wagt, wenn er einfach nur atmet - dann fühlt sich der sarrazinisierte Deutsche gestört und pocht auf sein selbst-creiertes Recht und greift nur deshalb nicht zur Flinte, weil er die Folgen fürchtet.

Wenn es etwas gibt, das man als "typisch Deutsch" bezeichnen könnte, dann sicherlich dieses Verhalten.

Montag, 6. Juni 2011

Ein weiteres Abendessen mit der Türkenmafia

Eine knappe Woche später trafen wir uns nicht in der gleichen Konstellation wie im Kino wieder. Yüsmün* war verreist und Cümün* war anscheinend erst gar nicht gefragt worden, aus welchen Gründen auch immer. Wir waren also 3 Kerle und 1 Frau diesmal.
Diesmal (schon wieder) bei Güncül*. Thema des Abends: gemeinsames Kochen. Irgendwie gab es da wohl ein Mißverständnis, denn ehe ich mich versah, war ich für die Hauptspeise zuständig. Die Vorspeise sollte Güncül machen, das Dessert entweder Cüühn* oder Üygün*, Letztere versagten total, indem der eine ein paar Dosen Becks mitbrachte und der andere Eiscrème aus dem Süpermarkt. (Dieses Hägendings ist mir, offen gesagt, zu fett.)

Zuvor hatte es am Telefon noch Diskussionen zwischen mir und Güncül gegeben. Ente wäre nicht so der Renner für Cüühn, meinte sie, Lamm konnte ich nicht mehr rechtzeitig auftreiben. Wir einigten uns auf ein deutsches Gericht, einen Nudelauflauf mit Gehacktem. (Interessanterweise kannte sie kein Rezept dazu. Ich bekam den Eindruck, dass sie in ihrem ganzen Leben, obwohl hier geboren, noch nie einen Nudelauflauf gesehen oder gegessen hatte. Wie das passiert hätte sein können, kann ich mir gar nicht vorstellen.) Prompt kam der Hinweis von ihr, Schweinegehacktes wäre vielleicht keine so gute Idee - wie sie auf die Idee kam, ich (oder man) könne sowas überhaupt in Erwägung ziehen, bleibt mir schleierhaft. Schweinegehacktes? Oder womöglich sogar gemischt? Bjäch.

Und wieder war ich der Erste bei Güncül. Ich begann mich zu fragen, ob ich das wohl absichtlich machte ...
Die Party fand sozusagen in der Küche statt. Die Jungs liefen dort ein und aus, irgendjemand kümmerte sich immer um Cünbüls Sohn, der ob der vielen fremden Onkels trotzdem gar nicht eingeschüchtert war. Das Essen war Ok, aber eindeutig zuviel, weil Üygün wie ein Spatz aß. Ich kam mir verfressen vor, weil ich insgesamt 3 Portionen verschlang. Cüühn entpuppte sich immer mehr als unglaublich sympathischer Kerl, so dass ich ihm innerlich allmählich unterstellte schwul zu sein. Die Türken, die ich in Deutschland kennengelernt hatte, waren entweder von der prolligen Sorte oder aber lustige Gesellen wie Üygün, die man nicht ernst nehmen konnte. So einen Kerl wie Cüühn hatte es nie drunter gegeben. (Ich muss aber zugeben, dass ich nur wenige Türken kannte, da ich trotz der Ablehnung der Kartoffeln mich selbst als "integriert" betrachten muss - so integriert, dass ich kaum Kontakt zu anderen Türken hatte ...) Er hatte auffällig gute Manieren, keinerlei großmäuliges Auftreten und war sehr intelligent. Vor allem aber hatte er guten Geschmack - das sah man nicht nur an seiner Kleidung, sondern auch an seiner Frisur: aufgrund der selbstkritischen Einschätzung über seine mäßig verteilten Haarwurzeln hatte er sich zu einem extremen Kurzschnitt entschlossen, der quasi einen Schatten auf seinen Schädel legte - die beste Entscheidung angesichts der fehlenden Haarpracht. Er hatte einfach das Beste daraus gemacht.

Witzigerweise nahmen sich alle am Tisch als (säkulare) Muslime wahr - dabei war Cüühn offenbar der Einzige, der kein Schweinefleisch aß, wie wir anhand der Diskussionen über das verarbeitete Rindergehackte im Auflauf erfuhren. Meine explizite Frage danach beantwortete er mit einer fast sprachlosen Selbstverständlichkeit. Als ich daraufhin einen draufsetzte und fragte, warum er dann Alkohol in Form von Bier trank, wusste er tatsächlich nicht zu antworten. Ich versuchte ihm noch ein schlechtes Gewissen zu machen, indem ich sagte, "Das ist haram, alter!" - ehe ich einen Schluck Wein trank.
Ab und zu sprachen wir auf meine Versuche hin Türkisch, nachdem ich für mich beschlossen hatte, es könne nicht schaden, ein wenig zu üben - und damit die anderen mich nicht für eine reine Kartoffel hielten.

Der Abend war sehr nett, und ich ärgerte mich ein wenig, dass man Cüühn regelrecht abschob, obwohl Deutschland ja angeblich so dringend Ingenieure und ausländische Fachkräfte sucht - da kommt jemand zum Studium hierher, lernt nebenher trotz englischsprachigem Studium noch Deutsch, erscheint vollkommen integriert und offen für die deutsche Gesellschaft - und wird dann mit feststehendem Datum regelrecht hinausgeworfen.
Es würde mich nicht wundern, wenn Cüühn noch mit einer SS-Polizeistreife zum 31. zum Airport gebracht worden sein sollte.

Samstag, 4. Juni 2011

Almanya: Türken im Kino

Nach dem Türkenabendessen gab es tatsächlich bereits eine Woche später eine Rundmail zu Kino.
Irgendeiner der Mafiosi hatte den (deutschen) Film Almanya vorgeschlagen. Ich war anfangs nicht so begeistert von dem Vorschlag, weil ich "Türkenfilme" nicht mag - meist sind sie in so einer Art gestrickt wie Ökopullover in den 80ern: Betroffenheitsfilme für die Kartoffeln, damit sie mal sehen sollen, wie beschissen die Türken behandelt würden und wie lieb die doch alle seien. Da könnte ich jedesmal kotzen. Der Deutsche auf der Suche nach einem unterdrückten Opfer zum Knuddeln. Würg. 
Es war dann auch schon fast zuviel für mich, als ich unter den Kinobesuchern eine Handvoll Kartoffeln sah, die wie ältere Ausgaben von Öko-Tanten aus den 80ern wirkten. Viele Türken aus der Bildungsschicht, ein paar Lesben und Schwule. Nach meinem Eindruck bestand die Mehrheit aus Türken. Vermutlich haben wir Türken einfach mehr Humor als die Kartoffeln, die sicherlich vor dem Kino standen und mit sarrazineskem Schnauzbart wieder nölten: "Typisch! Die Türken bleiben wieder mal unter sich! Eine Parallelgesellschaft in unserem Land!"

Wider Erwarten war der Film in weiten Teilen lustig, sogar originell wenn man an die Szenen denkt, in denen die Türken das Deutsch der Deutschen zum ersten Mal hören und es wie dänisches Chinesisch klingt. Mit dabei auch Dennis Moschitto, der auch schon in Süperseks mitgespielt hatte. (Der Film war wenigstens durchgehend lustig ...)

Wir trafen uns bei Güncül* zuhause, deren Wohnung ich nun zum zweiten Mal betrat - und schon wieder der erste Gast war. Während wir auf die anderen warteten, telefonierte sie via Handy mit denen. (Ich glaube, Türken werden mit Handy geboren.) Wie sich bald herausstellte, passte es den meisten wohl eher, sich direkt vor dem Kino zu treffen. Wieso man das dann nicht direkt so verabredet hatte, entzog sich meiner Kenntnis. Ich nahm mir vor, das türkische Denken und Planen nicht unnötig zu analysieren.

Vor Ort ging dann das mir wohlbekannte Zahlspiel los: Nein, ich bezahle - Bitte, nun spinn doch nicht rum, ich bezahle! - Nein, lass das stecken, sonst rede ich nie wieder ein Wort mit Dir! - Hör mit diesem Unsinn auf, ich bezahle die Karten, wir können das ja später aussortieren ....
Ich hasse diese türkische Zickerei, weil sie so unglaublich unpraktisch und reine Zeitvergeudung ist. Aber es scheint denen angeboren zu sein. Ich selbst bin durchaus generös, aber wenn jemand meint, mich partout einladen zu müssen - bitte schön, hauptsache wir müssen da nicht eine Stunde drüber diskutieren. Hier tat ich es nur, weil ich nicht wie eine bräsige deutsche Kartoffel auftreten und ein falsches Image bekommen wollte.

Die anderen kreuzten auf, unter ihnen zwei Kerle, die ich noch nie zuvor gesehen hatte: Üygün* und Cüühn*. Ersterer ein Zwerg, der mir grad bis zur Brustwarze reichte, Zweiterer ein grosser gut gebauter Kerl mit fast kahlrasiertem Schädel und chic gekleidet. Während Üygün eine recht grosse Klappe hatte und immer irgendwas lustiges daherredete, kriegte Cüühn kaum die Zähne auseinander. Üygün war der typische Türke, wie ich sie kannte: immer flotte Sprüche auf den Lippen, leichtfüßig, jovial und scheinbar großzügig - ein typisches Großmaul eben. Vermutlich litt er unter dem Kleine-Mann-Syndrom.
Cüühn dagegen erschien mir regelrecht unheimlich sympathisch mit seiner zurückhaltenden Art. Ein intelligenter, anziehender Typ, der innerhalb von 4 Jahren ein bemerkenswertes Deutsch gelernt hatte. Er war Diplomand und musste schon eine Woche später das Land verlassen, weil sein Studentenvisum auslief. Eine in Deutschland ausgebildete ausländische Fachkraft sozusagen. Er hatte schon eine Jobgarantie bei einem europäischen Konzern in der Türkei - und wollte gar nicht weg von hier (was mich aufgrund der Kombination Nett-Gebildet-Unfassbar Sympathisch und Deutschlandfreundlich zu der Annahme verleitete, er sei schwul). Ich meine: Welcher Türke bleibt gerne und ohne Reue in diesem türkenfeindlichen Deutschland???
Wir, die wir hier geboren und aufgewachsen sind, wissen doch alle, dass Deutschland zwar unsere Heimat ist, wir aber uns niemals heimisch fühlen sollen.

Naturgemäß kann man sich im Kino nur schlecht miteinander unterhalten, jedenfalls wenn der Hauptfilm anfängt. Aber wir hatten bis dahin eine entspannte und gute Zeit, erst recht nach diesem Werbespot: